Zwei alte Vespas

Ostern 2022 waren wir in Südtirol, genauer in Tramin. Im Eingangsbereich unserer Unterkunft stand eine 1954er Vespa, eine 125er "Lampe unten", Farbe beige im gut erhaltenen Originalzustand. Als ich mit dem Senior der Wirtsfamilie ins Gespräch kam (sein erstes Wort war übrigens "unverkäuflich") erzählte er mir, dass er zwei Vespas aus seinem (1950) und dem Geburtsjahr seiner Frau (1954) gesucht habe. Diese sind auch in Italien nicht mehr leicht aufzuspüren, fündig wurde er dann im Nachlass eines Apothekers. Dieser hatte eine umfangreiche Oldtimersammlung besessen, und sich um diese (statt um die Familie) jeden Sonntag ausgiebig gekümmert. Als er starb, hatte sich bei seinen Söhnen ein dermaßen großer Hass auf die Oldtimer entwickelt, dass sie sie sofort und weit unter Wert verkauften. Die 1950er Vespa, im blausilbernen Originalkleid steht etwas versteckt im Keller. Als Besonderheit wird die Schaltung nicht mit  Bowdenzügen sondern mit  jeder Menge Stangen und Gelenken betätigt.
Als Kontrast zu den ganz alten Vespas fiel mir bei einer Radtour um den Kalterer See eine Gruppe von drei  Vespas 946 in rot, blau und schwarz auf.  Die noch fehlende weisse Variante stand ca. 300m davon entfernt im Hof eines Gasthauses. Die 946 Vespa bezieht sich gestalterisch ja angeblich auf die ganz alten Typen (erste Vespa 1946!), in wieweit das geglückt ist, soll jeder selbst anhand der Bilder entscheiden. Preislich liegen die antiken Vespas und die 946er ziemlich gleichauf, wobei man für Sondermodelle der  946 auch schon Beträge über 20.000€ hinblättern muss.



 1954                                                                              1950        




 Ein schöner Rücken...                                                      Die aufwendige Schaltung der 1950er




 Zweifelsfrei wunderschöne Roller, war wohl ein Fan Ausflug