Macmull T-Classic Telecaster
Ich habe im Lauf der Jahre schon zwei klassischeTelecaster Gitarren besessen, eine Squier  Classic Vibe und eine Fender American Vintage. Diese konnten aber nach kurzer Zeit nicht mehr 100%ig überzeugen und wurden wieder verkauft. Auch eine Tele Thinline nannte ich mal mein eigen. Diese Blade Delta Thinline hatte ein etwas gewagtes Aussehen (eine violette Farbe mit durchscheinender Holzmaserung) aber einen wirklich überzeugenden Sound, nur der Hals war mir zu schmal.
Diesmal sollte es die ultimative Tele werden, ohne Kompromisse bei Optik, Haptik und Sound. Da kam eigentlich nur eine Fender Custom Shop in Frage. Aber leichter gesagt als getan. In Ebay Kleinanzeigen und bei Captain Körg (meiner zweiten Quelle)  gabs fast nur rote  und sunburst lackierte, und die schieden schon mal aus. Die anderen hatten dann entweder ganz schmale Bünde oder einen Baseball Hals, beides Nogos. Oder sie waren im Preis deutlich über 3000€, meinem Limit. Bald wurde mir klar, dass ich vom Fender Fetisch wegkommen und mich bei anderen Firmen umsehen musste. Aber auch jetzt wars nicht einfach. Es sollte ja eine hochwertige Tele von einem angesagten Hersteller sein, also z.B. Nash, Suhr, Haar um nur einige zu nennen. Und so landete ich bei Macmull, einer kleinen israelischen Manufaktur, die mir schon auf Youtube durch ihre erstklassigen Videos aufgefallen war. Angeboten war eine sehr gut erhaltene T-Classic in einem vergilbten weiß mit dezentem Aging, einem modern C Hals mit mittelbreiten Bünden für 2600€. Volltreffer! Der Verkäufer war ein junger Jazz Gitarrist aus Hamburg, der das Teil vor 2 Jahren für 4000€ (!) gekauft hatte. Er hatte anfangs Bedenken wegen des Versands, aber wir wurden uns trotzdem schnell einig.
Die Macmull ist jetzt ein halbes Jahr bei mir und ich bin immer noch begeistert. Eine wunderschöne und sehr gut bespielbare Gitarre, die mit allen Pickupstellungen einfach den amtlichen Telesound erzeugt. Und wenn auch der anfängliche Hype um die Marke abgeflaut ist und auch mal kritische Stimmen laut werden, muss man den Burschen doch eine erstkassige Arbeit bescheinigen, die sich hinter den prominenten Mitbewerbern keinesfalls zu verstecken braucht.