Motobecane Concorde, BJ 1972

Ja, das ist ja gar kein Moped, sondern nur ein Fahrrad! Genau, aber für mich ein ganz besonderes. Ich bekam es als Geschenk zu meinem 15. Geburtstag, 398 DM kostete es damals. Ich war mit meiner Mutter beim Fahrradkauf in München, in einem Geschäft, wo wir über meinen Vater Prozente bekamen (war in der vor - Internetzeit ganz wichtig) und dann sah ich es und verliebte mich sofort. Ein "Rennrad", und dazu noch ein französisches, war zwar überhaupt nicht vorgesehen, aber schließlich konnte ich meine Mutter weichklopfen. Blieb nur noch der Transport nach Hause. Natürlich wollte ich das Fahrrad selbst nach Hause fahren, auch quer durch München, für mich damals noch ein echtes Abenteuer. Kurz vor Zuhause machte mein Knie dann auch Bekanntschaft mit dem Asphalt als ich die Rücktrittbremse "nicht fand". In den folgenden Jahren spulte ich Kilometer um Kilometer ab, fuhr sogar mit einem Freund (der sich aus Solidarität das gleiche Fahrrad in gelb gekauft hatte) bis nach Wien. Später geriet mein Renner in Vergessenheit und gammelte vor sich hin. Diesen Winter suchte ich dringend eine Bastelei, die man auch im warmen Arbeitszimmer erledigen kann. Und da fiel mir mein altes Motobecane ein, noch dazu, da es sich ( bis auf neue Felgen) noch im Originalzustand befindet. Es ist auch in gutem Zustand, nur der Gepäckträger sieht furchtbar aus. Aber nachdem ich entdeckt habe, dass man die braune Rost - Dreckschicht mit der Kupferbürste entfernen kann und darunter der Chrom wenigstens teilweise noch glänzt, bin ich zuversichtlich, dass bald das ganze Fahrrad wieder wie neu aussieht. Danach bekommt es einen Ehrenplatz in meinem kleinen "Museum".

Auf der Fahrt nach Wien im August 1975, im Hintergrund die beiden Motobecanes

Hier schon an der Stadtgrenze. Die netten Überschuhe hatte mir meine Mutter genäht

Zurück gings dann mit dem Schiff bis Passau


So sieht das Fahrrad heute aus, Felgen, Reifen und Rücklicht sind neu und der Zahn der Zeit hat an Lack und Chrom genagt.