2014 Italian Tour, oder mit der PX nach „Italien“

Manche Sachen müssen einfach sein. Jeder Beatles Fan muss einmal in seinem Leben in England gewesen sein, und jeder Vespa Enthusiast einmal in der Heimat seines Gefährts, also in Italien. Pfingsten 2014 war es dann soweit. Geplant war eine Tour bis mindestens Tramin in Südtirol, vielleicht auch bis zum Gardasee. Als dann der Termin näher rückte, war ich gar nicht mehr so sicher, dass so eine „lange“ Tour das richtige für mich wäre. Allerdings hatte ich meinen Bekannten schon von meinen Plänen erzählt, und so gab es kein Zurück. Ich reduzierte meine Tour in der Weise, dass der weiteste Punkt der Fahrt der Brenner sein sollte. So hatte ich eine gemütliche Fahrt vor mir und wäre trotzdem, wenn auch nur kurz in Italien gewesen. Also: 1. Tag bis Innsbruck, 2. Tag Innsbruck - Brenner - Innsbruck, 3. Tag nach Hause. Eine passende Unterkunft in Lans oberhalb der Tiroler Landeshauptstadt direkt an der alten Römerstraße war schnell gefunden und gebucht. Am Pfingstsonntag um 7 Uhr bei herrlichstem Wetter brach ich auf. Erstes Ziel war Grünwald, dann Bad Tölz und über den Achenpass nach Jenbach, wo ich schon zur Mittagszeit eintraf. Jenbach ist für alle Bewunderer alter Technik ein Eldorado, fahren dort gleich zwei Schmalspurbahnen ab: Die Zillertalbahn mit noch einem Dampfzugpaar pro Tag und die gänzlich mit Dampf betriebene Achensee(zahnrad)bahn. Und mit der gings gemütlich und lautstark hinauf zum Achensee und wieder hinunter. Weitere Aktivitäten wurden durch die Mörderhitze, die sich inzwischen eingestellt hatte, unterbunden. Am Nachmittag fuhr ich dann die letzten Kilometer nach Lans, wobei ich die allseits bekannte Nebenstraße benutzte, die ihren Anfang unter dem Tor der Klostermauer von Vomp hat. Um nicht nur den ganzen Tag zu sitzen, unternahm ich am nächsten Morgen eine dreistündige Wanderung um Lans herum, mit dem Ergebnis, dass ich Mittags von der Hitze völlig erschöpft ins Bett fiel. Aber dann rief der Berg, respektive der Brenner. Das Fahren auf der alten Römerstraße ist auf einer Px eine wahre Freude. Eine schmale Straße, viele Kurven, ständig bergauf – bergab und das bei wenig Verkehr , Herz was willst du mehr. In Matrei musste ich unfreiwillig eine einstündige Pause einlegen, da der örtliche Schützenverein einen Umzug durch den ganzen Ort durchführte. Aber dann gings weiter, als Teil einer nicht enden wollenden Gruppe von Motorradfahrern, bis hinauf zum Brenner. UND ICH WAR IN ITALIEN. Nun gut, höchstens 50 Meter weit, aber immerhin. Nach dem obligatorischen Cappucino im Straßencafe ging es ohne Zwischenfälle zurück nach Lans. Am nächsten Morgen trat ich wieder die Heimreise an. Die Strecke entsprach im Wesentlichen der der Hinfahrt und verlief ohne größere Probleme. Nur in Bad Tölz fand ich einfach nicht den richtigen Weg aus der Stadt und musste dann einen Umweg über Dietramszell und Wolfratshausen fahren. Aber trotzdem war ich zum Kaffee wieder Zuhause, etwas ko, mit brennendem Hinterteil, aber glücklich.

Abfahrt um 7.00 Uhr (Gähn)

 

Erste Rast am Sylvensteinspeicher

Achenseebahn im Bahnhof Jenbach

Genau hinter dem rosa Portal beginnt die alte Römerstraße

Schöne Gegend um Lans

Geschafft!! Selfie am Brenner