DKW RT 125/2,  Baujahr 1954
Dieses wunderbare Maschine gehörte einem Bekannten von mir, dem schon in mehreren Beiträgen erwähnten Besitzer einer auf Porsche und Oldtimer spezialisierten Autowerkstatt. Er verstarb völlig unerwartet im Dezember letzten Jahres und die DKW ist aus seinem Nachlass. Dieser Bekannte war ein begnadeter Mechaniker und ein Perfektionist und deshalb ist es kein Wunder, dass sich das Motorrad in einem sehr guten Zustand befindet. Gut, man musste sie anschieben, aber dann lief sie (nach einem Jahr Abstellzeit!) wieder wie neu.
Das Fahren mit der RT 125 ist etwas ganz besonderes. Ok, die Sitzposition ist gewöhnungsbedürftig, mit meine 1.76 Metern Größe bin ich schon fast zu groß für ein entspanntes Sitzen. Aber vieles andere entschädigt: der Motor läuft wie ein Schweizer Uhrwerk, er zieht gut von unten raus und die Leistung ist für ein zügiges Fortkommen absolut ausreichend. DKW war halt zu seiner Zeit im Bereich Zweitaktmotoren absolut führend. Die Schaltung ist leichtgängig und präzise. Durch die langgestreckte Form läuft das Motorrad wie auf Schienen, sehr beindruckend. Die ungefederte Hinterachse unterstützt das gute Fahrverhalten, beeinträchtigt aber den Komfort doch deutlich. Der sehr gute Schwingsattel bügelt diese Schwäche zwar zum Teil wieder aus, trotzdem ist die DKW eher nix für schlechte Straßen. Da 1954, dem Baujahr meiner Maschine, die Straßen fast alle schlecht waren, gab es die Hinterradfederung auch schon als allerdings aufpreispflichtiges Extra.
Ich besitze die RT erst seit einigen Tagen und wurde schon mehrmals darauf angesprochen. Kein Wunder, erzeugt doch die elegante und doch schlichte Konstruktion aus dem Jahr 1939 in Verbindung mit der perfekten schwarzen Lackierung eine Wirkung, der man sich schwer entziehen kann.

Die DKW an der ehemaligen Tankstelle in Überacker

Vor einem Jahr, auf dem Hof der Werkstatt meines Bekannten